P100: Gequetschte Photonen

 17.2. Gequetschtes Licht

Das ist bestimmt ohne Relevanz fürs Abitur, aber in der Ankündigung steht : "Von Maxwells elektromagnetischen Wellen zu gequetschten Photonen"....

Jetzt an dieser Stelle können wir erahnen, worum es da geht:

Es gibt auch eine Unbestimmtheitsbeziehung zwischen der Phase von Licht und der Amplitude.

Bestimmt man die Phase etwas genauer, so wird die Amplitude unbestimmter...und umgekehrt.

Inzwischen wissen wir, wie wir das zu interpretieren haben: Die Phase einer Lichtwelle und die Anzahl der Photonen sind keine in der Natur vorkommende Größen.

In der Tat spielen Phasen bei Wahrscheinlichkeitswellen keine Rolle und die Anzahl der Photonen ist keine feste Größe.

Nun kann man sich aussuchen, welche Art von Licht man herstellen möchte: Licht, mit etwas genauer bekannter Phase oder Licht mit genauer festgelegter Photonenzahl.

Das nennt man dann gequetschtes Licht oder "squeezed light". 

Will man mit einem Michelson-Morley-Interferometer Gravitationswellen vermessen, dann muss man sehr genau Gangunterschiede bestimmen.

Die Interferometer würden also empfindlicher werden, wenn man Licht mit genauerer Phase einspeisen würde.

2010 entwickelte man im Albert-Einstein-Institut in Hannover einen Laser, der "phasengequetschtes" Licht abgibt. Dieser wurde 2018 in die großen Gravitationswellendetektoren weltweit eingebaut. Seit 2019 arbeiten alle Gravitationswellendetektoren nun mit höherer Genauigkeit.

credit: Shhnabel, AEI


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