P 102: Matrix 2021 Wir leben in zwei konstruierten Welten

 17.4 Realität und Wirklichkeit

Unser Gehirn ist über die Sinnesorgane mit der Außenwelt, der Realitätseben II, verbunden. Die von außen gelieferten Daten machen nur wenige Prozent des Datenstromes unseres Gehirnes aus. Im Wesentlichen beschäftigt sich unser Gehirn mit sich selbst.

Dabei konstruiert es ein Modell der Welt, das ständig an die ankommenden Daten angepasst wird.

In diesem Modell der Welt, wir wollen das die Wirklichkeit nennen, eingebettet ist auch ein Modell des eigenen körperlichen Zustandes, des eigenen Seins.

Dabei wird sich dieses Modell seiner selbst bewusst.

Wir wissen, dass dieses Selbstbewusstsein nicht nur ein Privileg des Menschen ist, sondern bei sehr vielen Tierarten nachweisbar ist. Bei Menschen bildet es sich erst im 2. Lebensjahr mit der Sprachentwicklung aus.

Metzinger, ein deutscher Naturphilosoph, hat es mal auf den Punkt gebracht: Das ICH ist eine Illusion, und zwar Niemandes Illusion.

In der Philosophie spielt der Begriff Qualia eine große Rolle: Quale sind die subjektiven Empfindungen von neuronalen Zuständen.

Ist unser Bewusstsein ein Qualia der Informationsverarbeitung in unserem Gehirn?

Wenn ja, dann sollten irgendwann auch einmal Maschinen eine eigene Bewusstseinsform entwickeln können.

Manchmal können wir Konstruktionsprozesse der Wirklichkeit sogar erleben:

Was seht ihr hier? Eine Ente oder einen Hasen?

 


Erneut sind wir bei Kant angekommen: Er hat zwischen dem Ding an sich (Realität) und den Erscheinungen der Dinge (Wirklichkeit) getrennt. Nur über die Erscheinungen der Dinge können wir Beziehungen herstellen und vernünftig denken.

Den Stand unserer Erkenntnis drückt das folgende Bild aus:

 


 

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