P 83: Ausflug in ein Multiversum

 13.6 Die Viel-Welten-Interpretation

Ich erwähne sie der Vollständigkeit halber. ich halte das für den größten Blödsinn, den man in der Physik verzapfen kann...

In einer vor etwa 15 Jahren gemachten Umfrage unter Physiker/innen war es aber die beliebteste Interpretation. Einhellige Begründung: da muss man nicht nachdenken...

Diese Interpretation ist von Huge Everett (1930-1982)  1957 erfunden worden und von Bruyce de Witt (1923-2004) in den Jahrzehnten danach propagiert worden.

Wir haben gelernt, dass die quantenmechanische Welt aus Möglichkeiten besteht. Durch Zufall wird bei einer Messung oder Beobachtung (>>> das Schauen bei Plotin) ein Fakt daraus. Mit diesem Faktum leben wir weiter.

In der Viel-Welten-Interpretation gibt es aber für jede Möglichkeit eine Welt. Wir leben immer nur in einer, aber alle anderen Möglichkeiten sind in Parallelwelten realisiert.

Vereinfacht gesagt: Wenn sich jemand von euch entscheidet die Schule zu schwänzen, dann spaltet sich die Welt in zwei Welten auf...in einer wird geschwänzt und in der anderen nicht...jede Welt entwickelt sich eigenständig weiter, mit ständigen neuen Aufspaltungen.

 

Susskind, University of California

Ich habe vor Jahrzehnten   mit dem deutschen Naturphilosoph Bernulf Kanitscheider (1932-2017) (den ich sonst sehr schätze) bis in die Nacht hinein darüber diskutiert.

Er war der Meinung, dass diese Viel-Welten-Vorstellung vollkommen identisch ist mit der Hypothese der Kosmologie, nach der in einer höherdimensionalen Welt mehrere urknallartige Entstehungen von Universen möglich waren.

 

 

Das Multiversum-Konzept der modernen Kosmologie halte ich für sinnvoll, die Viel-Welten-Interpretation der Quantenmechanik sollte in Vergessenheit geraten....ich halte sie für ontologischen Unsinn....


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