P 80: Wellen übernehmen die Führung

 13.3 Führungswelle von de Broglie

De Broglie (1892 - 1987) hielt die Materiewelle für eine reale Eigenschaft der Welt. Sie kann eine Kraft ausüben, er spricht von einem Quantenpotenzial. Durch diese Kraft führt die Welle (die ja alle Interferenzen mitmacht) die Teilchen zu den Maxima.


 

 

 

 

Diese Idee fand vor 100 Jahren kaum Beachtung. Sie wurde 1950 ein zweites Mal durch David Bohm (1917-1992) erfunden. Deshalb spricht man heute auch von der Bohmschen Mechanik.

 

 

 

 

 

Teilchenbahnen beim Doppelspalt

Man kann damit aber nur alle schon bekannten Aussagen der QM reproduzieren, d.h. diese Vorstellung lässt sich nicht von der Vorstellung der Wahrscheinlichkeitswellen unterscheiden. Sie bietet aber einen Vorteil: In der Bohmschen Mechanik gibt es keinen Zufall, da die Quanten sich auf vorgegebenen Bahnen, angetrieben durch die sog. Psi-Kraft, bewegen.

Nur: Um die Psi-Kraft zu bestimmen, musws man die gemessene Wahrscheinlichkeitsverteilung kennen. Die Größe der Psi-Kraft lässt sich aus keinem grundlegenden Verfahren unabhängig herleiten.

Insofern ergibt diese Interpretation nichts Neues, es scheint eher ein Zirkelschluss vorzuliegen:L Wenn man das Ergebnis kennt, kann man sich eine Kraft konstruieren, die das Ergebnis erzeugt....

Übrigens: Bei der Kollision oder Streuung von zwei Teilchen treffen nicht die Teilchen aufeinander sondern die Führugnswellen und diese lenken die Teilchen.

In die Lehrbücher hat diese Methode es nie geschafft.

Die Idee von de Broglie war zu früh und Bohm galt in den USA als Kommunist und wurde deswegen ausgegrenzt. 

 Robert Oppenheimer (1904-1967, Leiter des Manhattanprojektes, "Vater" der Atombombe): "...wenn wir Bohm nicht widerlegen können, dann ignorieren wir ihn einfach..."

Ja, auch so festigen sich physikalische Erkenntnisse.

 





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