P 23: 2.6 Video und Übungsaufgaben zu Spalt und Doppelspalt, Klausur
Das Video erklärt sehr schön die fehlenden Maxima beim Doppelspalt...
Links zu Aufgaben mit Lösungen in Leifiphysik
Je mehr desto
Aufgabe:
Drei einzelne Spalte (jeweils so schmal, dass nur eine Elementarwelle herauskommt), werden in Abständen von je 0,1 mm angeordnet und mit Licht der Wellenlänge 650 nm bestrahlt. Das nennt man einen Dreifachspalt. Unter welchen Winkeln gibt es Interferenzmaxima? Vergleiche ihre Intensitäten miteinander.
Aufgabe:
c) Was verändert sich an den Graphen, wenn die Wellenlänge vergrößert wird bzw. D oder d verkleinert werden?
Aufgabe:
Aus einer Abiasufgabe aus Baden-Würthemberg:
Warum wird der Abstand der Maxima auf dem Schirm nach Außen hin immer größer?
Testklausur:
LK Physik Q3 Klausur 1 16.9.2020
Aufgabe 1 (40%) Michelson-Morley-Interferometer:
a) Erläutere ausführlich die Funktionsweise des Michelson-Morley-Interferometers MMI anhand einer Skizze. (AFB I/II, 15%)
b) Mit einem MMI kann man Längenänderungen von 10-21 m nachweisen.
(i) Wieso kann man das MMI zur Messung von Gravitationswellen verwenden? (AFB I, 5%)
(ii) Dabei muss das Interferometer ganz im Gegenteil zu dem Experiment von Michelson nicht gedreht werden. Wieso? (AFB II, 5%)
c) Michelson und Morley haben das Interferometer benutzt um (vergeblich?) den Ätherwind nachzuweisen.
(i) Welche Funktion hatte der Äther im damaligen Weltbild? (AFB I, 5%)
(ii) Fasse die wesentlichen Punkte der aktuellen Kritik von Herrmann und Job (siehe Anlage) an der historischen Interpretation des Michelson-Morley-Experimentes zusammen, stelle dabei insbesondere das wesentliche Argument der „Transportband-Analogie“ dar. Welche unterschiedlichen Interpretationen des Michelson-Morley-Experimentes ergeben sich also? (AFB II/III, 10%)
Aus:
Friedrich Herrmann, Georg Job (Hrsg), Altlasten der Physik, Band 2
Mängel
Die Experimente von Michelson und Morley haben gezeigt, dass die Lichtgeschwindigkeit unabhängig vom Bezugssystem ist. Dieser Versuchsausgang hatte für die Physik verschiedene Konsequenzen. Eine davon war von epochaler Wichtigkeit: Es entstand die Relativitätstheorie. Die andere hat damit nur mittelbar etwas zu tun: Man schloss, dass es keinen Äther gibt. Beide Konsequenzen werden oft im Zusammenhang formuliert – fast so, als wäre die Nichtexistenz eines Äthers einfach eine der zahlreichen neuen Aussagen der Relativitätstheorie. Tatsächlich wird sie manchmal auch nur nebenbei erwähnt, wie etwa in Einsteins Arbeit von 1905 [1]; oder es wird unterstellt, dass die Nichtexistenz eines ausgezeichneten Bezugssystems mit der Aussage, es gebe keinen Äther, identisch sei….
Dass es sich dabei um verschiedene Aussagen handelt, und dass die eine nicht aus der anderen folgt, wollen wir mit einem Gedankenexperiment zeigen. Ein Auto fahre mit hoher Geschwindigkeit auf einem Transportband, das zunächst ruht. Die Geschwindigkeit des Autos relativ zu seiner Unterlage sei fast gleich der Grenzgeschwindigkeit c. Wir schalten nun das Transportband ein, und zwar zunächst so, dass es sich in dieselbe Richtung wie das Auto bewegt. Wir würden feststellen, dass sich das Auto praktisch immer noch mit c bewegt (Anmerkung KPH: also nicht wesentlich schneller geworden ist). Und auch wenn wir das Transportband in die andere Richtung laufen lassen, würde die Geschwindigkeit des Autos nahezu gleich c bleiben. Nehmen wir nun an, dieses Experiment sei an Stelle des Michelson-Morley-Experiments gemacht worden.
Was hätte man daraus geschlossen? Man hätte geschlossen, dass es eine Grenzgeschwindigkeit gibt und dass Geschwindigkeiten bei Bezugssystemwechsel (Anm. KPH: vom Transportband zur ruhenden Umgebung) nicht einfach addiert werden. Diese Feststellung hätte dann vielleicht zur speziellen Relativitätstheorie geführt, so wie das echte Michelson-Morley-Experiment tatsächlich zur Relativitätstheorie geführt hat. Man hätte aber aus der Beobachtung des Autos sicher nicht abgeleitet, dass der Träger des Autos, nämlich das Transportband, nicht existiert. Genau ein sol-
cher Schluss wurde aber beim echten Michelson-Morley-Experiment gezogen: Aus der Tatsache, dass sich die Geschwindigkeit des Lichts bei Bezugssystemwechsel nicht ändert, wurde geschlossen, dass ein Träger der Lichtwelle nicht existiert.
Herkunft
Solange es die Relativitätstheorie noch nicht gab, schien der Schluss auf die Nichtsexistenz des Äthers die einzig mögliche Interpretation des Michelson-Morley-Ergebnisses zu sein. Durch die
Einsteinsche Theorie wurde das Problem aber auf eine völlig andere Art gelöst. Dass Einstein selbst zunächst meinte, der Äther sei überflüssig, darf man wohl als Ausrutscher einstufen. Bald darauf schreibt er ja auch: „...; einen leeren Raum, d.h. einen Raum ohne [Gravitations-]Feld, gibt es nicht” [3], und etwas später noch deutlicher: „Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie ist ein Raum ohne
Äther undenkbar;...“. [4] (Anmerkung KPH: Mit Äther hier meint Einstein die Raum-Zeit-Substanz, für die er Zähigkeit, Masse und Energiedichte berechnen konnte und deren „Krümmung“ wir als Schwerkraft interpretieren.)
Ergänzung KPH: Heute wird das System, in dem die Temperatur der Strahlung des Urknalls zu 2,7 K gemessen wird als absolutes Bezugssystem angesehen.
Aufgabe 2 (60%): Wahlweise A oder B
Aufgabe A: Youngscher Doppelspaltversuch
Thomas Young hat 1802 erstmal Beugung und Interferenz von Licht an einem Doppelspalt nachgewiesen.
a)
i) Stelle die Bedeutung dieses Versuches für die Frage nach dem Wesen des Lichtes dar, die ja bis dahin durch Newton geprägt war. (AFB I/II, 10%)
ii) Warum hat Young das Licht erst durch einen Spalt geschickt („first screen“)? (AFB II, 5%)
b) Youngs fiktive Ururenkelin Marlene hat den Versuch wiederholt. Dabei hat sie erst den oberen und danach nur den unteren Spalt abgeklebt. Erst dann hat sie beide Spalte verwendet.
i) Was hat sie jeweils beobachtet? Begründe ausführlich. (AFB II, 15%)
ii) Dann hat sie den Doppelspalt mit Schirm in Wasser getaucht. Was hat sich geändert? Begründe? (AFB II/III, 10%)
c) Youngs fiktiver Ururururururenkel Paul hat den Versuch für eine Abituraufgabe in Bayern mit Mikrowellen wiederholt. Er hat einen Spaltabstand d = 12 cm verwendet.
i) Paul hat das Maximum 2.Ordnung unter einem Winkel von 29° gegenüber dem Maximum 0. Ordnung beobachtet. Mit welcher Frequenz hat er gearbeitet? (AFB II, 10%)
ii) Paul hat mit Mikrowellen der Wellenlänge 2,9 cm experimentiert. Wieviel Maxima konnte Paul beobachten? Begründe! (AFB I/II, 5%)
iii) Begründe genau was passiert, wenn er die beiden Spalte näher zusammenbringt. (AFB II; 5%)
Aufgabe B: Einzelspalt
Beleuchtet man einen Einzelspalt mit Laserlicht, so kann man auf einem Schirm ein Streifenmuster erkennen.
a) Wie kommt es zu den wiederholten dunklen Streifen. Erläutere mit einer Skizze. (AFB II, 10%)
b) Auf einem 1 m entfernten Schirm ist der Abstand der beiden inneren dunklen Streifen 12,6 cm. Wie groß ist die Spaltbreite D? Begründe die Formel. (AFB I/II 5%)
c) (i) Was passiert, wenn die Spaltbreite D reduziert wird? (AFB I, 5%)
(ii) Was passiert, wenn die Wellenlänge vergrößert wird? (AFB I, 5%)
(iii) Wieso entsprechen sich (i) und (ii)? (AFB II, 5%)
d) Nun sei D so groß wie eine Wellenlänge: D = λ
Wie breit ist das 0.Maximum?
Begründe mit Hilfe einer Formel oder Rechnung (AFB II/III, 5%)
e) Nun wird weißes Licht verwendet und die hellen Streifen bekommen farbige Ränder.
(i) Wieso? (AFB II, 5%)
(ii) Sind die hellen Streifen nach Außen hin oder zur Mitte hin Rot? Begründe!
(Hinweis: das 0. Maximum liegt in der Mitte) (AFB I, 5%)
f) Mit zwei Spalten der Breite D= 0,1 mm wird ein Doppelspalt mit dem Spaltabstand d = 0,5 mm zusammengesetzt.
(i) Begründe, warum das 0.Maximum des Spaltes unterteilt ist. (AFB II, 5%)
(ii) Wieviel helle Streifen sind im 0.Maximum? (AFB II/III, 5%)
(iii) Welche Maxima des Doppelspaltes fehlen und warum? (AFB II/III, 5%)
Viel Erfolg!
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